Goethe feiert 75 Jahre Grundgesetz
Am 23. Mai 2024 wurde unser Grundgesetz 75 Jahre alt! Warum das für Goethe ein Grund zum Feiern war? Das Grundgesetz garantiert allen Bürger:innen in Deutschland ein Leben in Freiheit, ein Leben in Würde, ein Leben ohne Ausgrenzung. Gerade in Zeiten zunehmender Anfeindungen gegen demokratische Grundwerte ist es umso wichtiger, für diese einzustehen und auf sie aufmerksam zu machen, denn unser Grundgesetz muss verteidigt und geschützt werden.
Aus diesem Grund fanden an der Goetheschule verschiedene Aktionen statt, um über unsere Verfassung aufzuklären und über unsere Grundrechte zu informieren. So haben Schüler:innen der Klassen 6 und 8 Informationsplakate erstellt, die in der Schule ausgestellt wurden und Interessierten wichtige Inhalte kreativ präsentierten. Ergänzt wurden diese Informationen durch QR-Codes zu den verschiedenen Übersetzungen des Grundgesetzes in zahlreiche Sprachen wie Arabisch, Türkisch, Russisch, Ukrainisch, Kurdisch, … Denn das Grundgesetz soll möglichst vielen Menschen unabhängig von ihrer Sprache und Herkunft zugänglich gemacht werden (Art.3 GG).
Gleichzeitig erhielten alle Klassen und Jahrgänge der Goetheschule Informationsmaterial, um die Geschichte des GG im Unterricht fächerübergreifend kennenzulernen und sich darüber auszutauschen. Hier war für jede:n etwas dabei!
Die 12. Klassen verkauften zu diesem feierlichen Anlass selbstgebackene Kuchen, Brownys, Cake-Pops und vieles mehr. Ein Teil des Erlöses wird an eine gemeinnützige Organisation gespendet, die sich für demokratische Grundwerte einsetzt.
Doch mit dem 23.05. waren die Aktionen rund um die Feierlichkeiten noch lange nicht beendet! Am 24.05.2025 durfte eine 9. Klasse an einem Workshop zum Thema „Kunstfreiheit“ teilnehmen. Der ehemalige Rapper und bis heute tätige Produzent D-BO aka Danny Bokelmann präsentierte unseren Schüler:innen, welche Möglichkeiten und Potentiale die Kunstfreiheit birgt, um auf soziale Missstände hinzuweisen. Gleichzeitig wurden die Grenzen der Kunstfreiheit diskutiert, insbesondere wenn es um Themen wie Gewalt, Sexismus, Rassismus und Homophobie geht. Ermöglicht wurde dieser Workshop durch Werk-statt-Schule e.V. und Demokratie leben! in Kooperation mit Köprü e.V. unter der Leitung von Müfit Pürtelas. Der Verein aus Northeim hat es sich zur Aufgabe gemacht, interkulturelle Brücken zu bauen und sich unter anderem gegen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit auszusprechen. Dabei steht die Einbeziehung von Jugendlichen in die politische Partizipation in unserer Gesellschaft im Mittelpunkt.
Am 27.05.2024 durfte das Seminarfach „Geschichte des Rassismus“ an einem digitalen Vortrag des renommierten Rassismus- und Schulforschers Prof. Karim Fereidooni teilnehmen. Professor Fereidooni erläuterte den Schüler:innen zentrale Problematiken unserer Gesellschaft im Hinblick auf institutionellen und strukturellen Rassismus und wie sich diese auf die Lebenswirklichkeit von Menschen auswirken, die aufgrund ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihrer Religion auf verschiedenen Ebenen in unserer Gesellschaft diskriminiert werden. Gleichzeitig wurden Wege und Möglichkeiten aufgezeigt, wie ein rassismuskritisches Leben auch im Schulalltag aussehen kann, damit wir alle zu einer sensibleren und offeneren Schule beitragen können, und wir die Courage aufbringen, uns Rassismus und Diskriminierung entgegenzustellen. Auch hier wurde der Vortrag durch Werk-statt-Schule e.V. ermöglicht.
Doch auch über die Feierlichkeiten hinaus, wird sich Goethe für Menschenrechte, Freiheit und Demokratie einsetzten, denn „die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller (…)“ und das jeden Tag!
von Olga von Petersson