„Was wir noch sagen wollten…!“ – Szenische Lesung mit musikalischer Begleitung in Jahrgang 12
Geflüchteten selbst eine Stimme zu geben, das ist mit der szenischen Lesung, die einige PW-Kurse und das Seminarfach „Geschichte des Rassismus“ aus Jahrgang 12 erleben durften, eindrücklich gelungen.
Der Wunsch, den hier in Deutschland lebenden Menschen zu erzählen, welche zum Teil dramatischen Erlebnisse sie auf der Flucht erlebt, welche Ohnmacht und Angst sie im Umgang mit staatlichen Behörden in Deutschland empfunden haben, welchen Vorurteilen und Diskriminierungen sie begegnen und welche Träume und Sehnsüchte sie damals und heute haben, ist Grund für das Entstehen von „Was wir noch sagen wollten…!“ gewesen.
Doha Alatta, Walaa Albukai, Shanaz Bashirihossanpoor, Nabila Darwischi, Aladin Gülleva und Naufa Mohamad lasen collagenartige Szenen aus ihrem eigenen Leben oder stellvertretend aus dem Leben anderer Geflüchteter vor. Syrien, Afghanistan, Iran und Eritrea sind die Herkunftsländer dieser Geflüchteten. So unterschiedlich die Herkunftsländer sind, so unterschiedlich sind ihre Lebensgeschichten. Krieg, die eigene, verfolgte Religion, die Angst vor Folter und Verhaftung durch das politische System u.a. sind die verschiedenen Gründe für die jeweilige Flucht.
Das Anliegen, den Schüler:innen zu zeigen, wie unterschiedlich, wie heterogen, wie gebildet „die Geflüchteten“ sind, ist deutlich geworden.
Die Klaviermusik von Goetheschülerin Norea Re begleitete und untermalte eindrucksvoll die gelesenen Szenen aus dem Leben der Geflüchteten sowie die drei in unterschiedlichen Sprachen vorgetragen Gedichte, davon eines von Goethe („Erster Verlust“).
Als künstlerische Leitung und Moderatorin der Lesung konnte Aza Thelandersson-Re gekonnt durch die Lesung führen und Schüler:innenfragen treffend beantworten.
Die Lesung entstand 2022 in der „Schreib- und Erzählwerkstatt“ des Café Dialogs der Werkstattschule Northeim. Die Schulaufführung in der Goetheschule wird freundlicher Weise unterstützt von der „Partnerschaft für Demokratie“ im Landkreis Northeim.
von Iris Brill