Goetheschule: „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
„Wir respektieren verschiedene Ansichten, Einstellungen und Verhaltensweisen, sofern diese nicht gegen die Grundsätze der Demokratie sowie gegen die demokratisch legitimierten Regeln der Schule und der Öffentlichkeit verstoßen.“
Dies ist einer der ersten Sätze unserer Schulvereinbarung. Beim Durchlesen werden wir alle diesem Satz zustimmen, doch inwieweit entspringt diesem Zustimmen ein Handeln in der Realität? In ihrer Eröffnungsrede der Titelverleihung ging Schulleiterin Elisabeth Kaiser auf diesen zentralen Ansatz des Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ein und hob hervor, dass für uns an der Goetheschule damit die Übernahme von Verantwortung einhergehe. Gerade in den vielen Alltagssituationen gelte es, jeglicher Art von Diskriminierung entgegenzutreten.
Als Pate, der die Goetheschule auf diesem Weg humanistischen Handelns der Toleranz begleitet, konnte Dr. Nicolas Milton gewonnen werden. Als Chefdirigent des Göttinger Symphonie Orchesters repräsentiere er durch die universelle Sprache der Musik eine völkerverbindende Kraft, die Toleranz über die Grenzen hinweg erlebbar mache – so hieß ihn die Schulleiterin Willkommen. Die Goetheschule ist Dr. Nicolas Milton von gemeinsamer Zusammenarbeit mit dem Schulorchester der Goetheschule bekannt. Bei der Kooperation habe er die besondere Atmosphäre dieser Schule gespürt, sodass er ohne Zögern die Patenschaft übernehme. Die ihn mit der Schule verbindende Musik sei das Symbol für Courage und eine Absage an Rassismus. In einer warmherzig umsichtigen Rede hob Barbara Hübner, die Vorsitzende des Schulelternrates, die Bedeutung des Elternhauses für die Ausprägung moralisch integren Verhaltens hervor. Eltern seien die Ersten in einer Reihe, die Positives vorleben sollten. Sein, wie man ist- das sollte jedem ermöglicht werden; dazu bedürfe es Akzeptanz und Respekt. Im Anders-Sein liege die Chance auf entdeckendes Lernen. Und es bedürfe der Courage, also des Mutes, um sich als Einzelner/Einzelne einer anderen Meinung gegenüber zu behaupten. Insofern sei sie, stellvertretend für alle Eltern, stolz auf die Schülerinnen und Schüler, die sich bewusst zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bekennen würden. Dieses Engagement der Schülerinnen und Schüler zeigte sich bereits im Rahmenprogramm, das den Festakt gestalten half:
Eigene Kompositionen trugen am Klavier Jasmin Hamo und Sohaila Fasli vor. Ein von Amir Zineddin komponiertes Stück wurde ausgestaltet von Emma Wray, Lew Thorge Reinert und Günter Tepelmann. Weitere musikalische Darbietungen steuerten Obaid Fasli und der Chor der Goetheschule bei. Camille Brauns Gedicht setzte sich mit „Ignoranz und Hoffnung“ auseinander, Dr. Kai Wolf trug Hanns-Dieter Hüschs „Das Phänomen“ in eigener Bearbeitung vor. Durch das Programm führten Iris Brill, Olga von Petersson und Darian Kram.
In der abschließenden Titelverleihung bezog sich der Schuldezernent Dr. Jan-Peter Braun mit lobenden Worten auf das Leitbild der Goetheschule. Die hier verankerte Verpflichtung zu tolerantem Umgang miteinander und die Unterstützung der Schüler bei einem Eintreten für Toleranz und Demokratie seien so wichtig, denn nichts sei selbstverständlich – weder Toleranz noch Demokratie. Gut sei die Goetheschule aufgehoben in einem Netzwerk aus 450 Schulen in Niedersachsen, die sich – gestärkt durch ihr gemeinsames Handeln – für Courage und gegen Rassismus einsetzen. Die Goetheschule ist nun ein Teil dieses großen Ganzen.
von Dr. Susanne Mosler