Präventionsprojekt der Goetheschule über Medien und Medienmissbrauch

Soziale Medien sind aus der heutigen Alltagswelt nicht mehr wegzudenken. Den sich durch sie bietenden Chancen sind jedoch Grenzen gesetzt, z.B. dort, wo die Privatsphäre eines Anderen verletzt wird. Nicht immer geht mit solch einem Übergriff eine bewusst begangene Straftat einher. Gerade deswegen ist eine möglichst frühe Bewusstwerdung des angemessenen Umgangs mit sozialen Medien wichtig.

In der Goetheschule ist im siebten Jahrgang ein entsprechendes Präventionsprojekt verankert. Trotz der besonderen Zeit konnte es auch in diesem Jahr durchgeführt werden, indem die Klasse 7a, 7b und 7c an je unterschiedlichen Nachmittagen sich in der Aula versammelte, dort, wo sich die Hygienemaßnahmen optimal umsetzen lassen. Die die Schule unterstützenden Präventionsexperten waren „hybrid“ anwesend: Antonia Wloch vom Bereich „Kinder- und Jugendschutz“ des Landkreises Northeim war per Videokonferenz zugeschaltet worden, Thomas Sindram vom Bereich „Jugendprävention“ der Polizei Northeim befand sich vor Ort in der Goetheschule. In offener und konstruktiver Arbeitsatmosphäre konnte in der vergangenen Woche die Klasse 7c als letzte Klasse des Jahrgangs ihren Nachmittag mittels gut vorbereiteter Impulsreferate nutzen. Erster Gesprächspunkt war die Nutzung von Whats app und Instagram. Offenbar war den Schülern die Nutzung von Whats app ab 16 Jahren bewusst – trotzdem betonte Thomas Sindram die Bedeutung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die zu lesen stets Voraussetzung für eine Nutzung sein sollte. Dass gaming per Computer nicht nur Freude, sondern auch Gefahren birgt, stellte die zweite Schülergruppe heraus. Die Themen „Cybermobbing“, „Cybergrooming“ und „hate speech“ ließen einen Blick in die menschlichen Abgründe der Täter sowie auf die oft seelischen Verletzungen der Opfer zu. Eine eher politische Dimension wiesen die Komplexe „fake news“ und „Datenschutz“ auf. Hier legten die Expertin des Landkreises bzw. der Experte der Polizei Wert auf ein zu stärkendes oder zu schaffendes Bewusstsein für den Schutz von personenbezogenen Daten und das Wissen um das Recht am eigenen Bild. Den Schlusspunkt setzte das Thema „Fairness im Netz“, das von den Schülerinnen und Schülern auf die eingängige Formel gebracht wurde: „Wir sollten so handeln, als wären wir selbst betroffen.“ Oft helfe es, zuerst zu denken, dann erst zu senden. Dass das Präventionsprojekt so überzeugend war und ist, lag an der geschickten Kombination aus von der Klasse vorbereiteten und vorgetragenen Kurzreferaten, auf die Antonia Wloch und Thomas Sindram gezielt mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen eingehen konnten. Ziel dieser dialogischen Struktur war das Bereitstellen von Tipps sowie eine Persönlichkeitsstärkung der jugendlichen Nutzer sozialer Medien. Vom Gelingen dieser Veranstaltung überzeugte sich auch die Schulleiterin Elisabeth Kaiser, die gemeinsam mit der Koordinatorin der Sekundarstufe !, Annett Steinberg, sowie der Klassenlehrerin der 7c, Olga von Petersson, das Präventionsprojekt besuchte.