Von Einbeck an die Nordsee – die 6b auf Klassenfahrt

Kaum hatte nach den Sommerferien das neue Schuljahr begonnen, klinkte sich die 6b mit ihren Klassenlehrern Herrn Brion und Frau Damke gleich schon wieder aus dem Schulalltag aus und machte sich auf, die ostfriesische Insel Juist zu erobern.

Die Nordsee ist allerdings von Einbeck weit entfernt. Doch dank intensiver magischer Beschwörungen bereits im Vorfeld klappte die Anreise trotz kurzer Übergangszeiten von Zug zu Fähre problemlos (die Reste dieser Beschwörungen sorgten sogar noch für eine planmäßige Rückfahrt, obwohl die infolge noch kürzerer Zeiten noch etwas spannender werden sollte). Bei Sonnenschein erreichten wir die Insel. Kurz danach allerdings, auf dem Fußweg vom Hafen zur Jugendherberge, überschüttete uns der Wettergott mit einem wahren Sturzregen, der uns im Nullkommanichts total durchnässte – für Petrus hatten die Reise-Beschwörungen offenbar nicht ausgereicht … Doch eine 6b ließ sich natürlich dadurch nicht erschüttern. In der Jugendherberge konnten wir uns wieder trockenlegen und dann endlich den Strand erkunden, der zum Glück fast direkt hinter der Jugendherberge und endlos weit war.

Der besondere Lebensraum einer Nordseeinsel mit seinen vielfältigen Ausprägungen sowohl im Wattenmeer als auch auf der dem offenen Meer zugewandten Seite der Insel mit Strand und Dünen wurde uns im Verlauf der Woche von Mitarbeitern des Nationalparks Wattenmeer auf mehreren Führungen erläutert. Dass dabei auch Spiel und Spaß nicht zu kurz kamen, versteht sich von selbst. Im kleinen Juister Küstenmuseum, gleich neben der Jugendherberge, gab es im Rahmen einer Rallye Interessantes zu entdecken zur Entstehung der Insel, zu Schifffahrt, Natur und der Entwicklung der Badekultur. Da zu einem Aufenthalt am Meer unbedingt auch eine Schifffahrt gehört, fuhren wir mit einem Kutter hinaus auf die Nordsee zu einer Sandbank, auf der sich eine große Anzahl Seehunde und Kegelrobben vom anstrengenden Fischfang ausruhte. Zur großen Freude aller ließen sich die durch unser Schiff überhaupt nicht aus der Ruhe bringen; im Gegenteil – einige besonders neugierige Tiere ließen sich ins Wasser gleiten und schwammen näher zu uns heran, um etwas genauer begutachten zu können, welch merkwürdiges Objekt sie da vor ihrer ruhigen Sandbank besuchen kam. Nicht zuletzt machten wir aber natürlich auch den Ort Juist unsicher, in dessen kleinen Geschäften das eine oder andere Mitbringsel für die Lieben zu Hause aufgestöbert wurde. Daran, dass es auf Juist so gar keine Autos gab und selbst die Müllabfuhr mit Pferdefuhrwerken unterwegs war, gewöhnten wir uns schnell; das Klapp-Klapp-Klapp der Pferdehufe klang auch viel netter in den Ohren als der ansonsten gewohnte Motorenlärm der Autos. Und wenn an den Tagen einmal kein Programmpunkt anstand, hatten wir ja Strand und Meer, sodass wir uns keine Sekunde langweilen mussten.

Am letzten Abend feierten wir – selbstverständlich am Strand – unseren Abschied vom Inselleben. Das Unterstützungspaket, das ein anonymer Spender mit vielerlei nützlichen Dingen liebevoll dafür zusammengepackt und per Post auf die Reise geschickt hatte, kam allerdings leider erst nach unserer Abreise an …