Das Spiel mit der Angst – Videolesung mit “Cleanland”-Autor Martin Schäuble
Wie lange wird diese Pandemie noch dauern? Und wie werden wir sie überwinden? Sicherlich sind dies die Fragen unseres Zeitgeschehens, auf die bislang niemand eine endgültige Antwort hat. Umso spannender ist es daher, wenn sich Jugendliche mit einem Roman auseinandersetzen, der eine Zeit lange nach großen Pandemien behandelt und einen fiktiven Staat zeigt, in dem die Gesundheit aller schwerer wiegt als die Freiheit des Einzelnen. Die Rede ist von Martin Schäubles dystopischem Roman „Cleanland“.
In einer Kooperation zwischen Marisa Rohrbeck aus dem literarischen Zentrum in Göttingen und Dr. Kai Wolf aus der Fachgruppe Deutsch der Goetheschule in Einbeck wurde daher eine corona-konforme Video-Lesung zu Schäubles Roman organisiert. In einem ersten Teil hat Martin Schäuble seinen Roman in einer Videobotschaft an die 10. und 11. Klassen der Goetheschule Einbeck vorgestellt und das erste Kapitel daraus gelesen. Daraufhin haben die Schüler:innen kritische Fragen an den Autoren gerichtet, und Herr Schäuble war in einem zweiten Video bereit, sich diesen in einem von Viktoria Reschke (10b), Patricia-Madlene Jakob (11c) und Hannah Sophie Siewert (11c) geführten Interview zu stellen: Ist „Cleanland“ eine Gesundheitsdiktatur? Soll so der reale Ausweg aus unserer Corona-Pandemie aussehen? Und welche Rolle haben Ängste und Sorgen von Verschwörungstheoretikern beim Schreiben gespielt? Dadurch erhielten die Schüler:innen nicht nur tiefgreifende Einblicke in den Schaffensprozess sowie den Entstehungskontext des Romans – sie wurden zudem dafür sensibilisiert, welche Macht das Spiel mit der Angst nach einer unmittelbaren Bedrohung durch eine Pandemie entfalten kann.
von Dr. Kai Wolf