Berufsfindung an der Goetheschule in Jg. 8 – kein Teufelszeug

Frustriert, weil man nicht weiß, was man werden soll? Vielleicht nicht den perfekten Job gewählt – und aus Frust dem Teufel die eigene Seele angeboten? Damit es den Goetheschülerinnen und Goetheschülern nicht so ergeht wie Faust, konnte vor kurzem der achte Jahrgang der Goetheschule einen Tag lang unterschiedliche Berufe kennenlernen. 

Im Rahmen einer praktischen Berufsorientierung standen zehn Berufsfelder zur Auswahl, aus denen die Schülerinnen und Schüler acht auswählen durften. Bei einer Kurzeinführung zu Beginn erhielten die Achtklässlerinnen und Achtklässler Mappen mit Beobachtungs- und Reflexionsbögen, die der Entscheidungshilfe dienen sollten. Die Frage war, ob ein Beruf mehr oder weniger attraktiv erscheint. Ein breites Angebot an Berufen stellte sich vor: Berufe im Architekturwesen, im Gesundheitssektor, aus der Medienwelt, Natur- und Geisteswissenschaften, Wirtschaft und Verwaltung, dem pädagogischen Bereich, dem Berufsfeld „Elektro“ und dem gestalterischen Bereich waren vertreten. Der Eindruck dieser einzelnen Mosaiksteine des Berufskaleidoskops dient der Schärfung des Blicks dafür, welche Berufe enger in die individuelle Berufswahl kommen könnten. 

Um hier eine genauere Vorstellung von der jeweiligen Tätigkeit sowie den erforderlichen Fähigkeiten zu erhalten, stellten die Kooperationspartner ihre Jobs nicht allein durch Impulsreferate vor, sondern ermöglichten durch handlungs- und praxisorientierte Aufgaben wie z.B. durch Mikroskopieren, Zuordnung von Arzneipflanzen oder der Analyse eines Blauabdrucks eines Fußes einen Eindruck von den Möglichkeiten der verschiedenen Arbeitsfelder. Die freundlich zugewendete Art der Referentinnen und Referenten zog nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch die begleitende Lehrerschaft in ihren Bann.  

Viele Berufe werden an einem derartigen Tag erst sicht- und begreifbar für Schülerinnen und Schüler, deren Alltag in erster Linie von Schule geprägt ist. Insofern hat es sich das Land Niedersachsen im Rahmen des Programms „Berufsorientierung Niedersachsen“ – kurz: BONI – zur Aufgabe gemacht, bereits in der Sekundarstufe I die Schülerinnen und Schülern des fünften bis zehnten Jahrgangs für die Welt der Berufe zu sensibilisieren. Diese Möglichkeit nutzt die Goetheschule gerne – allen voran Ilka Beyer-Pohl und Iris Brill, die mit langjähriger Erfahrung die verantwortlichen Lehrkräfte für das Feld der Berufsorientierung an der Goetheschule sind. Aufgrund ihrer beider Engagement und durch die Unterstützung der Schulleitung nimmt die Goetheschule teil an dem Programm der praktischen Berufsorientierung, das aus verschiedenen Modulen besteht und im Folgejahr fortgeführt wird. Natürlich erfolgt eingebettet in den „normalen Schulalltag“ der Goetheschule ebenfalls eine „softe“ Hinführung zur Berufswelt. In den verschiedenen Jahrgängen sind es unterschiedliche Fächer, die Themenschwerpunkte setzen und so Einblicke in die Anforderungen der sich in stetem Wandel begriffenen Arbeitswelten gibt. Wenn am Ende der Berufsorientierung ein Beruf gewählt wird, der so gut gefällt, dass man über die Arbeitszeit sagen kann: „Verweile doch, du bist so schön!“, dann wäre es der perfekte Job.

von Dr. Susanne Mosler